
Die neue Ernte ist eingebracht ! … und die toskanische Pfalz zeigt sich in einem Stilmix aus Provence und Marokko. Auf den ausgebreiteten Strohmatten vor meinem Büro trocknen die frisch geschnittenen Bündel und alle paar Stunden genieße ich das Wenden meiner reichen Ernte inmitten einer Lavendel-Duftwolke.
Jedes Jahr habe ich andere Pflanzen ausprobiert; – mit dunkelvioletten oder blaß-fliederfarbenen Blüten; kleine-zarte und zerzauste-wilde. Meine Wahl sind die Letzteren, die aussehen als müssten sie der unwirtlichen Witterung eines Lavafelds ins Island trotzen. Knorrige Äste bringen graugrüne, lange Halme hervor, in deren Blüten es immerzu summt von Hummeln und Bienen und sogar Taubenschwänzchen ! Schmetterlinge schaukeln darin.…bis zum letztenTag, an dem ich die, vom Gewicht der Lavendel-Ähren gebogenen, Stengel zu verschwenderisch duftenden Bündeln schneide.

Meine favorisierte Lavendelpflanze ist Lavendula Augustifolia, auch Echter Lavendel, Lavendula Officinalis und Lavendula Vera, genannt. Ihre Blüten sind nicht so prächtig Blau wie bei anderen Sorten, aber nur diese Samen duften so überraschend nach Zitrone wenn man sie in den Händen reibt. Dann kommt eine warme Herznote aus ätherischem Öl und Wildblume, die im Verflüchtigen sogar etwas Honigsüße bekommt. Kein Wunder , – über den hohen Zuckergehalt des Blütennektars freut sich das ganze geflügelte Gesummse – und auch der Imker. So ein Duftsäckchen hab ich immer im Koffer, – aufs Kopfkissen legen und böse Träume bleiben fern.
In unserem Showroom steht einer meiner marrokanischen Körbe, gefüllt mit Lavendel-Ähren. Vor/nach jeder Besprechung schüttele ich das Ding gut durch und laufe, wie der Zeremonienmeister, mit dem Deckel fächelnd um den Tisch um den reinigenden Duft im Raum zu verteilen. Es ist so wie mit dem Weihrauch – Alles Schlechte wird damit gebunden und man kann es anschließend zum Fenster rausschicken – einfach mal ausprobieren.