Kurz entschlossen zur Fashion Week Berlin -Green Showroom und Ethical Fashion Show; mehr passt in zwei Tage kaum rein wenn man auch noch etwas Berliner Luft schnuppern will.
Doch zunächst steht mir der Sinn nach einem Besuch im ersten Signature Shop von Aesop in Deutschland. Objekt der Bergehrlichkeit : ‘ Marrakech Intense ‘ , das neu aufgelegte, erste Parfum der Kult-Kosmetiklinie. Bei der Eröffnung im Oktober 2013 waren wir sogar dabei, aber im Gedränge, bis raus auf die Straße, hatte man keine Chance an die begehrten Töpfchen und Tiegelchen heran zu reichen. Ein subtiler Dufthauch aus Gewürznoten, Weihrauch und Kräutern empfängt uns bereits an der Tür,- macht sofort glücklich. Schlichte grüne Kacheln in delikat abgestimmten Farbabstufungen, Apothekenfläschchen, fein säuberlich aufgereiht, kein unnötiges ChiChi, Fokus auf das Wesentliche, die pure Essenz. Apropos , wo ist es den nun? ‘Marrakesh’ – allein der Name überflutet mit Assoziationen aus Farben, Düften, Ornamenten…Kobaltblau …ich erinnere mich noch heute deutlich an die Reise, die ich als Mädchen mit meiner Mutter gemacht habe. Nicht von ungefähr arbeite ich gerade an der Neuauflage meiner ‘ Marrakesh Loungewear ‘.

? kein Parfum zu sehen !? Ach so, – wird in der Schatulle aufbewahrt und nur auf Nachfrage hervor geholt – recht so !
Ist eben nur etwas für die wirklich Olphaktorie-Sucht-Abhängigen, deren limbisches System bei Kontakt mit Duftessenzen einfach nicht mehr zu retten ist. Es wäre wirklich unverantwortlich solch Rauschmittel einfach so rumstehen zu lassen, so etwas gehört unter Verschluss.
Die Ingredienzen hatten mich mehr als neugierig gemacht und bereits bei der ersten Berührung ist es um mich geschehen. Die Kopfnote begrüßt mich mit lebhaftem Jasmin, es folgen zitrus-blumige Akkorde aus Bergamotte und Neroli, dazu gesellen sich orientalische Gewürznoten aus Nelke und Kardamom als warmer Körper. Den sanften Ausklang bilden Sandelholz und Zeder.
Bemerkenswert wie absolut unterschiedlich sich der Duft entwickelt- meine liebe Freundin, Frau S. war nicht so überzeugt, – war bei ihr der Duft aber auch ein ganz und gar Anderer ; – also durchaus polarisierend diese außergewöhnliche Komposition.
Ich denke ich werde mich dem Duftrausch ergeben, Widerstand wäre völlig zwecklos…

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Green Showroom & Ethical Fashion Show Mein persönlicher Ansatz wäre Green und Glamour zu verbinden. Ich bin also gespannt, wie sich das Thema Luxus als Neudefinition aus der Verbindung von Nachhaltigkeit durch Materialien, die im Einklang mit der Natur stehen und Produktion unter fairen Arbeitsbedingungen darstellt. Es herrscht freundliche, offene Atmosphäre. Engagierte Menschen, die mit Herzblut für Ihre Visionen einstehen, tauschen sich aus. Bei anregenden Gesprächen erfahre ich Einiges über Zertifizierung von Stoffen und meine Goody-Bag ist neben Naturkosmetik mit allerlei neuen Kontakten gefüllt.

Januar in Berlin ist wirklich ungemütlich, also was anziehen?
Man will ja nicht im Parka auftreten, aber nein! Stil und eigene Handschrift sollten schon erkennbar sein, gerade inmitten der überwiegend dunkelgewandeten Heerscharen meiner eigenen Branche. Im optimalen Fall gepaart mit so pragmatischen Werten wie ‘praktisch, komfortabel, unempfindlich, waschbar ‘.
Also her mit dem Lieblings-Mantel, eigene Kollektion, in unserem Atelier genäht aus dem Flauschstrick meiner Strickerei des Vertrauens, aus´m Ländle.
Mit Pullover drunter wird er winterfest. Der flexible JerseyStrick bietet absolute Bewegungsfreiheit, was beim Bahnfahren( und auch sonst) ein Höchstmaß an Komfort bietet. Rein mummeln, Kragen hoch und schlafen wie in einer Schmusedecke …und das ohne nachher verknautscht auszusehen.
Schmeichelt der Figur indem sich der Strick dem Körper anpasst ohne einzuengen und hatte selbst für die Profis auf der Messe die Optik von Walkwolle.

In Jackenlänge hat das Modell im Musterverkauf vor Weihnachten sehr viel Freude gemacht und über den Zuspruch auf der Messe hab ich mich natürlich ganz besonders gefreut. Lieblings-Modelle, die, neu aufgelegt und unabhängig von der Ethno-Couture, vorab zu haben sind.
…von diesem hier, als Jacke bzw. Kurzmantel, eine Handvoll in Grün, Violett, Rot, Weiß – immer mit schwarzem Muster. Dank der Flexibilität des Stricks passt es von Größe 36 bis 40, bzw. es passt sich auch mal an mehr oder weniger bella figura an.
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Wieder hinaus in die Kälte – all zu viel Sinnliches ist mir nicht begegnet…
…und dann gab´s da doch noch was :: die ‘ Confiserie Orientale ‘ in der Linienstraße.
Schöner Name – ich habe augenblicklich Visionen von Gewürz-Kaffee und honigsüßen Leckereien. Frau Gürez, die Inhaberin kommt gerade über die Straße und öffnet die Tür zu einer Oase für alle Sinne.

Draußen eisgrauer Januar, – drinnen Alles hell und freundlich, es duftet nach orientalischen Gewürzen, im Hintergrund läuft sehnsüchtige, türkische Musik und man nimmt auf grünen Samtkissen vor einer vergoldeten Wand Platz.

Spezialität des Hauses ist Lokum, türkischer Honig, in unglaublich vielen Varianten… mit Berberitze, Pistazien, Orange, Granatapfel in Rosenblättern gehüllt……

Ich entscheide mich für die Mandel-Marzipan-Zitronen-Tarte mit Kardamom und türkischen Mokka, – jetzt flirren auch die Geschmacksknospen. Zart und frisch der Belag, fast cremig, und der Kardamom ist das I-Tüpfelchen, das sich sich im türkischen Mokka neben vielleicht Nelke und Zimt ?, wiederholt.
Dieses, im Vergleich zum Espresso, so viel sinnlichere Mokka-Ritual soll es auch bei mir zu Hause geben, habe ich beschlossen.
Lieben Dank für die Erlaubnis die Photos zur benutzen, die ich vor lauter Genießen vergessen habe zu machen.
