
Das Atelier erwacht … die ” schönste Werkstatt der Welt” auf die ich mich so lange gefreut habe wartet auf mich. Leider sind die Umstände so, dass ich immer wieder Alles zur Seite legen muss um Notwendigkeiten wie den Brötchenjob zu erledigen. Die Material-Bestände im Lager sind gesichtet, die Maschinen betriebsbereit.
Meine Schätze und Preziosen, Saris, Seiden, Perlen, Borten, Stickereien habe ich um mich herum zu schimmernden Stapeln aufgetürmt, geordnet nach Stoffqualität und Beschaffenheit…und natürlich Farbdialogen. Ein überdimensionales Mood-Board, das neben der visuellen auch noch haptische und olfaktorische Inspiration bietet : darüber streichen und man erfühlt flaumzarten Chiffon, seidenglatten Satin, körnigen Crêpe de Chine, sehnig-gerippte Wildseiden, unzählige Perlen und Ornamentstrukturen.
Und da ist diese ganz besondere Duftmischung – die Körbe sind gefüllt mit der letzten Lavendel-Ernte…einfach kurz schütteln und mit dem Deckel fächern – die Luft ist gereinigt und böse Geister sind vertrieben.
Seide hat einen sehr eigenen, markanten Geruch, – nach Hölzern und Gewürzen…passt wunderbar zu den Räucherstäbchen und dem Frangipani-Öl auf meinem Zeichentisch. Der ist auf Mass für mich angefertigt, aus feinfaserigem, rötlichem Holz, nur mit Holzöl behandelt…und als Nächstes sollte ich mich dem Ordnen der drauf gepackten Mappen und Skizzenbüchern, gefüllt Zeichennotizen, widmen.
